Kompakt

Unser liebstes Wort

Wir haben Protagonistinnen und Protagonisten dieser Ausgabe nach den Wörtern gefragt, die ihnen am besten gefallen – und weshalb.

Ausgabe 1 | 2023

Illustration mit den Wörtern 1 Augenweide, 2 ridubi, 3 Lies!, 4 nice, 5 looláankil, 6 Kusoma, 7 egal, 8 Wortkunst, 9 mamaput, 10 Konversation

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1 Prof. Dr. Hebatallah Fathy: „Gut gefallen mir auch Geborgenheit, Narrenfreiheit und Hoffnungsschimmer.“ 2 Prof. Dr. Martina Schrader-Kniffki: „Das Wort ist eine Metapher, die sich aus dem zapotekischen Substantiv ,dubi‘ ableitet, das ein Bananenblatt im eingerollten Zustand bezeichnet. Das Wort ,ridubi‘ ist ein Verb und bedeutet ,sich verbinden, sich zusammenschließen, sich zusammenfügen‘; es versinnbildlicht eine (kultur-)spezifische Form des sozialen Zusammenschlusses und die sprachliche Verbindung zwischen Sozialem und Natur.“ 3 Prof. Dr. Naima Tahiri: „Als erstes Wort der göttlichen Offenbarung im Islam steht es für mich für das Streben nach Bildung und den Kampf gegen Unwissenheit.“ 4 Prof. Dr. Heike Wiese: „Es waren vor allem Jugendliche, die das Wort zuerst verwendet haben. Letztens habe ich es aber auch in einer Bank gehört, im Kundengespräch einer älteren Beraterin. Das zeigt, dass wir uns nicht mehr so sehr von vermeintlichen sprachlichen Grenzen bremsen lassen. Einfach nice eben.“ 5 Letter-Team: „Das Verb ,blühen‘ aus dem Yukatekischen Maya setzt sich aus dem Nomen ,lool‘ (,Blume‘) und der Endung ,-áankil‘ zusammen. Letztere ist eine sogenannte Affektivendung, die verwendet wird, um die sich öffnende Bewegung der Blütenblätter anzuzeigen.“ 6 Prof. Dr. Florence N. Indede: „Das Wort bedeutet auf Kiswahili wörtlich ,lesen‘, implizit aber auch ,lernen‘ und ,Wissen gewinnen‘.“ 7 Evans Musyoka: „,Ist egal‘ ist einfach praktisch und in vielen Gesprächen zu verwenden.“ 8 Prof. Dr. Gesine Schiewer: „Der Begriff wurde insbesondere von Arno Holz verwendet und steht für semantische Sensibilität und intensive Arbeit mit und an Sprachen in Literatur, Alltag, Wissenschaft und weiteren Sprachdomänen.“ 9 Dr. Gerald Heusing: „Das Wort aus dem Nigerian English bezeichnet eine Straßenverkäuferin mit einem kleinen Verkaufswagen und zeigt, wie kreativ Sprecher und Sprachen sind. Es bringt mich aufgrund seiner Herleitung noch immer zum Schmunzeln. Wenn Kunden Essen bestellen, sagen sie ,Mama, put…‘ und nennen das Gericht.“ 10 Anna Greilich: „Durch Konversationen kann man am besten die Welt entdecken.“ —